Und es fliegt! Am Sonntag, den 13.11. konnten wir gemeinsam mit der Projektwerkstatt Ingenium zum Jungfernflug auf dem Segelflugplatz Neuruppin einladen. Nach monatelanger Arbeit ist es uns schließlich gelungen, das Outdoorluftschiff abheben zu lassen. Es verfügt als erstes Luftschiff aus unserer Werkstatt über ein Ballonetsystem, welches Volumenschwankungen des Heliums ausgleicht und die Hülle des Luftschiffs stets prall hält. Dies ist für die Stabilität, Steuerbarkeit und Aerodynamik des Luftschiffs besonders wichtig. Eine weitere Neuentwicklung sind die profilierten Leitwerke.
Hier haben wir ein symmetrisches NACA-Profil verwendet, welches deutlich bessere aerodynamische und flugmechanische Eigenschaften aufweist als Leitwerke in Form von ebenen Platten.
Bei dem Steuerkonzept haben wir die Erfahrungen aus dem Zeppelin-RC-Projekt aufgegriffen und weiterentwickelt. So verfügt das Outdoorluftschiffe ingesamt über fünf Motoren. Zwei Motoren, welche um die Querachse schwenkbar in der Nähe des Volumenschwerpunkts angebracht sind, sorgen vor allem für den nötigen Vortrieb. Unterstützt werden sie von einem Heckmotor, welcher ebenfalls um diese Achse schwenkbar ist. Komplettiert wird das Antriebssystem von zwei Propellern an Bug und Heck, welche in Querrichtung Schub erzeugen und damit extrem kleine Wendekreise und punktgenaues Manövrieren ermöglichen.
Die guten Flugeigenschaften wurden durch die Testpiloten am Flugtag bestätigt. Es herrschten Windgeschwindigkeiten von 5-6 Knoten, trotzdem ließ sich das Luftschiff kontrolliert über das Flugfeld bewegen. Die niedrigen Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes waren der Akkuleistung leider nicht zuträglich, sodass sich die Flugdauer in Grenzen hielt.
Nichtsdestotrotz war der erste Flugversuch ein voller Erfolg. Alle Systeme funktionierten so wie sie sollten. Eine Messeinrichtung, welche wichtige Flugdaten wie die Geschwindigkeiten, Beschleunigungen, Druck, Temperatur und Position aufzeichnete war ebenfalls mit an Bord und wird nun für weitere Untersuchungen ausgewertet.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle helfenden Hände, ohne die das Projekt niemals soweit gekommen wäre.